Keine Strategie, keine Planung, keine Steuerung und wenig Erfolg: Das Online-Geschäft betreiben Medienunternehmen immer noch als Experiment („New Business“) oder Nebengeschäft, kritisiert die Managementberatung Horváth & Partners. Zentrales Ergebnis ihrer Befragung von 130 Führungskräfte aus allen Mediensparten in Deutschland, Österreich und der Schweiz: Investitionen in den Online-Bereich werden nicht nach den gleichen strengen Kriterien gesteuert wie Investitionen in das traditionelle Geschäft. Angesichts dieser nachlässigen Haltung überrasche auch ein weiteres Ergebnis der Studie nicht: Nur die Hälfte der Studienteilnehmer erreicht ihre Umsatz- und Ergebnisziele im Online-Geschäft. Die Studie wurde jetzt auf den Münchner Medientagen vorgestellt.
Der Auf- und Ausbau des Internetgeschäfts habe für mehr als zwei Drittel der Studienteilnehmer (70 Prozent) eine vergleichbare oder sogar höhere Priorität im Verhältnis zum traditionellen Geschäft, so Horvath & Partners. Aber: Der von den Führungskräften in den Medienhäusern selbst zugemessenen Bedeutung werden die Unternehmen in der Planung und Steuerung ihrer Online-Aktivitäten bisher jedoch nicht gerecht. Nur 28 Prozent der Studienteilnehmer arbeiteten mit einer strategischen Planung. Und nur knapp die Hälfte (49 Prozent) erstelleten Business-Pläne für Online-Projekte. „Die wirtschaftlichen Risiken des Online-Geschäfts werden unter dem Aspekt seiner zukunftssichernden Notwendigkeit häufig nicht objektiviert betrachtet“, wird Dr. Ralph Becker, Partner und Medienexperte bei Horváth & Partners, in der Pressemitteilung zitiert. Angesichts der Herausforderungen im Online-Geschäft – hohe Anfangsinvestitionen, volatiles Nutzerverhalten, kurze Produktlebenszyklen und intensiver Wettbewerb – sei es erstaunlich, dass es viele Medien-Unternehmen versäumten, konkrete und verbindliche Ziele zu setzen und eine systematische Erfolgsmessung durchzuführen, so das Resmüee der Berater.
„Die Besonderheiten des Online-Geschäfts erfordern angepasste Planungs- und Steuerungswerkzeuge, die den Anforderungen bezüglich Flexibilität, Schnelligkeit, Gestaltbarkeit und hinreichender Differenziertheit genügen“, so Dr. Ralph Becker.
An der Befragung, die Anfang Oktober 2008 durchgeführt wurde, nahmen 130 Führungskräfte aus allen Mediensparten in Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Die detaillierten Studienergebnisse können per E-Mail unter medienstudie@horvath-partners.com angefordert werden.
Das große Problem ist, das die alle Wahnsinns Probleme haben. Online ist die Beruhigungstablette, und würde man planen könnte man auch kontrollieren (werden). So gibt es also doch eine Strategie. Punkt zwei der Übung ist das, das Online Geschäft in seinen Möglichkeiten Geld als Medienhaus (im Kerngeschäft) zu verdienen klar überbewertet wird so das Erfolge de facto aus bleiben müssen.
Online als Geschäftsfeld ist im Gegensatz zu den Printgeschäftsfeldern nicht „eingeübt“. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn nicht alle Faktoren beherrscht werden. Außerdem gibt es „viele Wege nach Rom“.