Kein Überraschung: Eine neue Studie des Forschungsprojekts FAZIT zeigt jetzt: Für einen Platz in der Medienindustrie müssen freie Inhalte („Open Content“) noch einige Hürden nehmen. Die Studie „Open Content – Open Access. Freie Inhalte als Herausforderung für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik“ kommt zu dem Ergebnis, „klassische Inhalte-Anbieter und Open Content zu verbinden, klingt einfacher als sie ist. Um sich zu etablieren, müssen freie Inhalte noch einige Hürden nehmen.“
Hinter Open Content steht der Gedanke, Medieninhalte wie Texte, Musik, Bilder oder Filme grundsätzlich freizugeben und kostenlos verfügbar zu machen. Dieser trifft dabei auf die traditionelle Medienindustrie, die sich durch verändertes Mediennutzungsverhalten gerade im Umbruch befindet und neue Geschäftsmodelle sucht. Die Lösung, klassische Inhalte-Anbieter und Open Content zu verbinden, klinge einfacher als sie ist. Um sich zu etablieren, müssten freie Inhalte noch einige Hürden nehmen. Das zeigt die neue Studie „Open Content – Open Access“ der MFG Stiftung Baden-Württemberg im Rahmen des Forschungsprojekts FAZIT.
Zitat aus der Zusammenfassung auf der FAZIT-Webiste:
Die Inhalteindustrie befindet sich im Umbruch. Über Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte etablierte Geschäftsmodelle greifen in der heutigen Medienkompetenz der Nutzer nicht mehr. Durch die Digitalisierung von Medien ist es möglich geworden, Kopien anzufertigen, die sich vom Original nicht mehr unterscheiden. Je nach Standpunkt wird dies positiv als auch negativ gesehen. Doch Fakt ist: Die Inhalteproduzenten sehen sich im Umgang mit geistigem Eigentum – also mit immateriellen Gütern wie Musik, Software, Bildern, Filmen oder Texten – vor neue Herausforderungen gestellt.
Das Argument für die etablierten Mechanismen der Inhalte-Erstellung und Verwertung besagt, dass Urheber wie Autoren oder Unternehmen, die zum Teil viel Zeit und Ressourcen in die Erstellung von Inhalten gesteckt haben, eine angemessene Entlohnung verdienen. Auf der anderen Seite ist etwa seit der Jahrtausendwende eine andere Bewegung im Begriff aufzusteigen. Danach sollten die Inhalte an sich freigegeben werden und für jedermann kostenlos verfügbar sein. Mit Open Content läuft das Bemühen, einen anderen, zeitgemäßen Umgang mit Inhalten zu entwickeln, der vor allem aus gesellschaftspolitischer Sicht und weniger aus Marktsicht betrieben wird. Freie Inhalte stehen somit solchen Werken gegenüber, deren Nutzung und Verbreitung durch urheberrechtlichen Schutz des geistigen Eigentums eingeschränkt ist. Diese beiden Konzeptionen – der Schutz von Inhalten versus deren Freigabe an alle – sind offenkundig schwer miteinander vereinbar.
Die Studie stellt den Status Quo von Open Content und dessen Entwicklungspotenziale dar. Überdies behandelt sie die rechtlichen Fragen und Herausforderungen, die sich durch Open Content ergeben und stellt aktuelle Marktstrukturen sowie mögliche Geschäftsmodelle vor. In einer Fallstudie am Beispiel der Universitätsbibliothek Konstanz wird der konkrete hochschulseitige Umgang mit den freien Inhalten aufgezeigt.
Die gesamten Ergebnisse der FAZIT-Marktpotenzialanalyse gibt es in Band 16 „Open Content – Open Access. Freie Inhalte als Herausforderung für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik“ (PDF, 1,6 MB) der FAZIT-Schriftenreihe.
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