Eine Lanze für vertikale Jobbörsen in Deutschland, eine große Chance für Fachverlage , bricht die HR-Kommunikationsagentur Aktor Interactive : „Obwohl spezialisierte Stellenmärkte in Deutschland stärker genutzt werden als früher, ist ihre Vielfalt nach wie vor weit geringer als im französischen oder britischen Markt“. Die Zusammenfassung ihres „International Market Report on European Job Sites“ liefert einen prima Jahresrückblick auf das Geschehen bei den Stellenportalen wie Monster, Jobware, Stellenanzeigen.de & Co..
Die Experten von Aktor Interactive fassen die Entwicklung auf dem Markt der Online-Stellenmärkte so zusammen: „In den vergangenen Jahren konnten Konzentrationstendenzen beobachtet werden, die heute leicht nachgelassen haben. Dank dieser Entwicklung kann mehr Jobbörsenvielfalt entstehen, wovon hauptsächlich die Nischenanbieter profitieren. Obwohl spezialisierte Stellenmärkte in Deutschland stärker genutzt werden als früher, ist ihre Vielfalt nach wie vor weit geringer als im französischen oder britischen Markt.“
Im Bereich der „Generalisten“-Jobbörsen dominierten demnach in Deutschland die großen internationalen Stellenmärkte wie Monster/Jobpilot und StepStone. Ihnen folgten dann mehrere, meist auf den deutschsprachigen Raum spezialisierte Anbieter, wie Stellenanzeigen.de, Jobware.de oder JobScout24.de. In Übereinstimmung zum europaweiten Trend des „Employer Branding“ im Internet zeige sich, so die Untersuchung, dass die Mehrzahl der deutschen Generalisten jetzt auch Videostellenanzeigen anbiete. Obwohl den Bewegtbildern von Seiten der Unternehmen eine emotionale Wirkung vor allem bei der Zielgruppe der Jüngeren eingeräumt werde, gebe es aber kaum konkrete Beispiele dafür auf den Jobbörsen zu finden. Aktor vermutet die hohen Kosten als Ursache: „Stehen Aufwand und Nutzen für die Produktion eines Imagefilms meistens in einem akzeptablen Verhältnis, stehen diese für die Bewerbung einer einzelnen Vakanz in keinem Verhältnis.“
Bei den „Spezialisten“ macht Aktor Interactive diese Trends aus: „Die Situation der Nischenanbieter in Deutschland bleibt weiterhin durch eine starke Konkurrenz der Marktführer geprägt, so dass die spezialisierten Jobbörsen geneigt sind, ihre Geschäftsaktivität mindestens auf das deutschsprachige Ausland oder gar ganz Europa auszudehnen (z.B. topjobs-europe.de, lifesciencejobs.com).“ Durch eine zunehmende Fülle und Vielfalt an Fachinformationen sowie eine kontinuierliche Professionalisierung des Webauftritts solle die Attraktivität der Nischenanbieter für die Bewerber verstärkt werden, so die Untersuchung. Gegenüber Unternehmen hätte die Spezialisten eine Trumpfkarte in der Hand: Geringe Streuverluste bei der Zielgruppenansprache, und damit ein qualitativ hochwertiger Rücklauf.
Die Studie kann man hier bei Aktor Interacive bestellen.
Einen Rückblick auf das internationale Geschehen 2008 liefert Eva Zils (OnlineRecruiting.net) auf Alma-mater.de. Sie geht auch auf die Entwicklung bei den Social Networks als Stellennbörsen ein:
„Im Jahre 2008 machten auch zunehmend Social Networks wie XING, LinkedIn, Viadeo, StudiVZ und Facebook von sich Reden. Während sich diese Online Communities 2007 – online-recruiting.net berichtete – anschickten, im Zusammenhang mit der Online-Personalsuche auf sich aufmerksam zu machen und nach und nach Anzeigenveröffentlichungsmodelle für Jobs anzubieten, zeigte sich 2008, dass diese Konzepte Erfolg brachten, z.B. beim XING Marketplace. So ist es nicht verwunderlich, dass die Entwicklung von weiteren Advertisingmöglichkeiten wie Bannerschaltungen und das Einsetzen von so genannten ‚Applications’in die Online-Profile vorangetrieben wurde, um Bewerber und Personaler zusammen zu führen.“
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