„Die Branche steht vor einer Zäsur. Nach Jahren, die trotz sinkender Auflagen Gewinne brachten, kommen nun viele Unternehmen in ernsthafte Bedrängnis.“ Der Druck auf Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, die hauptsächlich von ihren Print-Erzeugnissen leben, steigt, so die Analyse „Finanziellen Spielraum aktiv nutzen“ der Wirtschaftsprüfer von Deloitte, die heute veröffentlicht wurde. Die Auflagen gingen seit zehn Jahren kontinuierlich zurück, der deutsche Werbemarkt sei rückläufig: „Eine Entwicklung, die einerseits in den veränderten Gewohnheiten der Medienkonsumenten, andererseits in der aktuellen Konjunkturschwäche begründet ist“, schreiben die Autoren. Die Berater empfehlen den Verlagen: Konsolidierung, Diversifikation, Spezialisierung, Internationalisierung oder gar den „Gerodneten Rückzug“ und die „Desinvestition“.
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Fachpresse: Flaute erreicht die B-to-B-Kommunikation
„Die allgemeine Wirtschaftsflaute hat jetzt auch die B-to-B-Kommunikation erreicht“, so der Branchenverband Deutsche Fachpresse. Diese Entwicklung zeige der „WerbeTrend 2009“, für den TNS Emnid im Auftrag der Deutschen Fachpresse 214 Mediaentscheider aus Verlagen, Unternehmen und Agenturen befragt hat. Knapp die Hälfte der Befragten geht für dieses Jahr von einem leichten Rückgang der Werbeaufwendungen aus, knapp ein Viertel rechnet sogar mit stärkeren Einbußen. Die restlichen 22 Prozent erwarten konstante oder leicht steigende Werbeetats. Wie in der ersten Werbetrendstudie 2008 wurden auch in diesem Jahr die Entwicklung von Werbeetats und das Planungsverhalten untersucht.
Studie: Leser schätzen Bindung, Orientierung, Überraschung und Haptik
Wer immer mehr Zeit mit dem Internet verbringt, der lässt nicht zwangsläufig Zeitungen und Zeitschriften links liegen, so die Studie „Print-Nutzung in Zeiten digitalisierten Contents“ der TNS Emnid Medienforschung. Knapp 40 Prozent der Befragten gaben dort an, dass sie heute das Internet häufiger als noch vor fünf Jahren nutzen. Ein Fünftel (22 Prozent) spricht von gleichbleibender Häufigkeit, so die Pressemitteilung.
„Aero International“ startet Online-Jobbörse mit Jobscout24
Erfolgreich im „Long Tail“: Immer mehr Fach- und Special-Interest-Verlage erschließen sich das Geschäftsfeld Online-Jobbörse. Jetzt verkündete der Hamburger Jahr Top Special Verlag, dass er auf der Website des Luftfahrt-Magazins Aero International – und demnächst auch beim Fliegermagazin und bei Rotorblatt – auch die Stellenangebote und -gesuche von JobScout24 angeboten werden. Das ehrgeizige Ziel: „Der Auf- und Ausbau zu einem der größten Online-Stellenmärkte in der Luftfahrtindustrie“, so Christian Schmidt-Hamkens, Verlagsleiter Jahr Top Special Verlag, in einer Pressemitteilung des Verlages. „Wir erweitern unsere Kompetenz durch einen starken Partner und bieten JobScout24 gleichzeitig eine zielgruppenspezifische Plattform für Stellenangebote und -gesuche.“
Von wegen Krise: Computerwoche bootet neu
Mitten in der Krise bootet die IT-Wochenzeitung Computerwoche neu: Die aktuelle Ausgabe „Neu booten“ erschien gestern nicht nur in einem viel größeren Format und einem eigenständigen Layout, sondern auch mit einem erweiterten Themenspektrum, „beyond technology“. So kommen Hirnforscher, Psychologen und Menschenrechtsaktivisten zum Thema Krisenbewältigung zu Wort, Filmtipps sollen „gegen Rezessionsdepressionen“ helfen und im Stellenmarkt präsentieren sich Unternehmen, die trotz „Krise“ offene Stellen zu besetzen haben.
2008: Rekordwachstum bei Stellenanzeigen.de
Die Online-Jobbörse Stellenanzeigen.de erzielte im fünften Jahr in Folge „ein starkes Umsatzwachstum und baut damit seine Position als eine der führenden Online-Stellenbörsen in Deutschland aus“, so eine Pressemitteilung des Unternehmens. Wie in 2007 sei der Umsatz auch im vergangenen Jahr um mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Stark Verlag vernetzt die Lehrer-Community
„Takeoff für Lehrerdialog.de“ bejubelt der Stark Verlag seine eben gestartete Community für Lehrer. Das Social Network soll „starke Lehrer“ untereinander vernetzen, garantiert eltern-frei. Der Verlag stellt das Portal zur Bildungsmesse Didacta (10. bis 14. Feburar) offiziell vor. Stark hatte seine 100 000 Abonnenten befragt, wie er sein Angebot verbessern könne. Ganz oben auf der Wunschliste der Pauker: „Eine Community mit Möglichkeiten zum Austausch wäre für unsere Kunden eine interessante Ergänzung des Onlineangebots.“
Haufe: 20 000 Mitglieder in der HaufeBC
Im Buchreport zieht die Haufe-Verlagsgruppe eine positive Zwischenbilanz ihrer als HaufeBC vor mehr als einem Jahr gestarteten Business Community (BC). „News und Informationen auf unseren Themenportalen werden stark genutzt und gerade bei aktuellen Themen merken wir, die Diskussion und der Austausch findet dann in der Haufe Community statt“, zitiert der Buchreport den Haufe-Marketing-Leiter Joachim Rotzinger. Er nannte auch weitere Details zur Business-Community des Verlages.
Stellenanzeigen: Nur wenige Unternehmen schalten in Fachmedien
Für Fachverlage bietet der Stellenmarkt noch jede Menge Potential. Zwar ist die Stellenausschreibung im Netz bei den deutschen Unternehmen Standard. 94 Prozent aller Unternehmen in Deutschland suchen per Internet nach neuen Mitarbeitern, so eine repräsentative Umfrage des Hightech-Verbands BITKOM unter 809 Firmen aller Branchen. Aber Fachzeitschriften und deren Online-Stellenmärkte spielen bei der Ausschreibung von Jobs eine untergordnete Rolle, so die BITKOM-Zahlen.
Online und Offline sind ein Gewinn für den Journalismus
Ist das Ende der Zeitungen nah? Miriam Meckel, renommierte Professorin für Kommunikationsmanagement an der Universität St. Gallen sieht in einem lesenswerten Beitrag im Feuilleton der FAZ und in Ihrem Blog eine andere Zukunft der Medien: „Online und offline müssen sich unterscheiden. Beide haben das Recht, neben- und miteinander zu existieren. Beide sind in ihrer Unterschiedlichkeit und Komplementarität ein Gewinn für den Journalismus, die Vielfalt, die Nutzer.“ Aber sie sieht die Verlage noch längst nicht auf dem richtigen Weg dorthin.