Mit einem „hybriden Fachbuch“ antwortet die Düsseldorfer Symposion Publishing auf die Frage: Wie wird das Buch der Zukunft aussehen? „Symposion-Neuerscheinungen kommen ab sofort als hybride Fachbücher auf den Markt und machen vom gedruckten Werk aus eine erweiterte digitale Ausgabe zugänglich“, so die Pressemitteilung. Die Idee ist nicht ganz neu, viele Fachbücher werden heute um digitale Angebote im Netz, zugänglich per Code im gedruckten Buch ergänzt. Meistens eher lieblos, da eine Checkliste, dort ein paar Ergänzungen oder Korrekturen und das Marketing-Video. Und ein paar Monate nach Erscheinen kümmert sich kein Mensch mehr darum. Symposion geht das Thema jetzt konsequent an und bietet auf Basis des gedruckten Buches ohne weitere Kosten eine digitale Ausgabe für PC, Mac, iPad und andere Geräte. Zusätzlich sind eine Volltextsuche und ein integriertes Fachlexikon fester Bestandteil der digitalen Ausgabe, so der Verlag. Das Lexikon könne dann sowohl kontextuell – die im Buch verwendeten einschlägigen Fachbegriffe sind farbig markiert und mit Lexikoneinträgen hinterlegt – als auch systematisch genutzt werden.
Trotz der Erweiterungen koste das hybride Fachbuch nicht mehr als ein traditionelles Buch, so Symposion. Weil die Druckausgabe weiterhin die Grundform jeder Publikation bleibe, könne auch der Buchhandel von der zunehmenden Attraktivität digitaler Formate unkompliziert profitieren, schreibt Symposion. Ein großer Teil des Verlagsprogramms stehe bereits jetzt als hybrides Fachbuch zur Verfügung.
Doch das hybride Fachbuch ist hoffentlich nur ein erster Schritt. Amazon-Gründer Jeff Bezos zeigt den Verlagen vergangene Woche mit der Vorstellung der „Kindle Serials“, wo der Weg hingehen kann:
„This is a new way to follow and support your favorite authors. You subscribe (pay once) and then receive all future installments or “episodes” of a book or book series. This enables readers to be able to give feedback to authors while they’re writing“,
schreibt dazu der inoffizielle Amazon- und Kindle-Blog Amazopia. Derzeit bieten acht Autoren/Verlage bereits „Kindle Serials“ an. Das wäre dann die nächste Stufe der Fachbuch-Entwicklung: Regelmäßige Updates für die Online-Version, mitgetragen von Autoren und der Fachcommunity.
Sehr schoen. Manchmal wird eben etwas, das ich vor ueber 10 Jahren schon als ein „so sollte es sein“ vorausgesagt habe, dann doch mal wahr. 😉
Ein Buch, das sich selbst updated? Gerade in Bereichen, in denen jährlich, ja monatlich etwas passiert, macht das durchaus Sinn. Schon einmal ein Buch über das Internet in der Hand gehabt, das bereits fünf Jahre alt ist? Selbst der visionärste Autor konnte damals viele Entwicklungen noch nicht voraussehen… Und alte Statistiken und Charts in Fachliteratur würden dann auch der Vergangenheit angehören. Eine gute Entwicklung!